Das etwas massive, beinahe kubische Gebäude, mit seinen Kreuzgewölben, ober der Pfarrkirche St. Ulrich, des Bad Kleinkirchheimer Kirchenwirts, trug lange die Aufschrift „Volksschule“ und fügt sich nicht so richtig in das Ortsbild ein. Damals war das Haus ein Stockwerk niedriger und dürfte aus dem 16., vielleicht gar aus dem 15. Jahrhundert stammen. Es war das Amtshaus für die Millstätter Untertanen dieses Tales und wurde allgemein als „Steinhaus“ bezeichnet, wohl deshalb, weil es der einzige Steinbau im Kirchheimer Tal war. Während das älteste uns bekannte Urbar des Jahres 1470 diesen Bau noch nicht erwähnt, weist das Urbar von 1520 bereits ein „Steinhaus“ aus, in der Beschreibung des Jahres 1668 wird es als „Amts- oder Gerichtshaus“ bezeichnet. Weil die ausgedehnten Besitzungen der Herrschaft Millstatt nicht von einer Zentrale aus verwaltet werden konnten, wurden mehrerer Ämter geschaffen, bei denen die Untertanen ihre Abgaben zu entrichten hatten und wo sie bei Streitigkeiten ihr Recht finden konnten. So gab es ein Amt Kirchaim, dem zeitweilig auch die Reichenau unterstand. Im Jahre 1794 wurde das Landgericht Kleinkirchheim aufgelöst und mit dem Landgericht Millstatt vereinigt. Das alte Steinhaus stand nun etliche Jahre leer. Während der napoleonischen Gewaltherrschaft amtierten französische Beamte in seinen grauen Mauern. Dieser dustere wettergraue Bau mit seinen finsteren Kellern und dumpfen Räumen beherbergte später auch durch einige Jahre das Gemeindeamt. Im Jahr 1870 wurde im ehemaligen Amtshaus die Schule untergebracht. So durfte Kleinkirchheim bis 1968 den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, das älteste Schulgebäude Österreichs zu besitzen. Aus dem Amtshaus wurde eine Schule Zwischen 1860 und 1870 stieg die Schülerzahl in Kleinkirchheim auf 65 Kinder an. Diese stattliche Schar hatte in der Mesner Stube (das Gebäude hinterm Kirchenwirt) nicht mehr Platz, darum wurde von der Studienfondsherrschaft das große Zimmer im ersten Stock des ehemaligen Amts- oder Steinhauses gemietet, um dort eine freundliche Klasse einzurichten. Wenige Jahre später mietete die Gemeinde als Wohnung für den Lehrer noch ein weiteres Zimmer. Ab dem Jahre 1870 wurden die Schüler von St. Oswald auch in Bad Kleinkirchheim eingeschult. Nun ergab sich für die Gemeinde die dringende Notwendigkeit, ein eigenes Schulgebäude zu beschaffen. Das Amtshaus wäre damals der geeignete Bau dafür gewesen, doch bereits 1868 hatte es der evangelische Pfarrer Christiph Tillian in Feld der Domäne um 300 Gulden abgekauft, weil er dort ein Bethaus für seine Glaubensgenossen einrichten wollte. Da man aber in Kleinkirchheim die Schulfrage nicht lösen konnte, trat Herr Pfarrer Tilllian der Gemeinde das ehemalige Amtshaus für Schulzwecke um 700 Gulden ab. Damals besaß das Amtshaus, das nunmehr zur Schule geworden war, im ersten Stock drei Zimmer, eine Küche und ein Speisegewölbe, im Erdgeschoß, rechts vom Eingang, ein gewölbtes Zimmer, links ein Pferdestall und einen Keller und ganz im Hintergrund zwei verlies artige Räume, von denen der kleinere als Arrest gedient haben soll. Die beiden Zimmer im östlichen Teil waren Wohnungen. 1889 wurde das ehemalige Amtshaus aufgestockt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren in der Volksschule Engländer einquartiert, darum musste die Schule im Herbst 1945 gründlich gereinigt und zum Teil renoviert werden. Da das Amtshaus zu klein wurde, baute die Gemeinde im Jahr 1968 die eine neue Volksschule.Die alte Schule, das ehemalige Amtsgebäude der Herrschaft Millstatt ist seit 1993 im Besitz der Familie Kern. Nun ist es ein 3 Sterne Hotel – der Bad Kleinkirchheimer Kirchenwirt.
Der Bad Kleinkirchheimer Kirchenwirt das älsteste Steinhaus in den Nockbergen ca. 800 Jahre alt
Das etwas massive, beinahe kubische Gebäude, mit seinen Kreuzgewölben, ober der Pfarrkirche St. Ulrich, des Bad Kleinkirchheimer Kirchenwirts, trug lange die Aufschrift „Volksschule“ und fügt sich nicht so richtig in das Ortsbild ein. Damals war das Haus ein Stockwerk niedriger und dürfte aus dem 16., vielleicht gar aus dem 15. Jahrhundert stammen. Es war das Amtshaus für die Millstätter Untertanen dieses Tales und wurde allgemein als „Steinhaus“ bezeichnet, wohl deshalb, weil es der einzige Steinbau im Kirchheimer Tal war. Während das älteste uns bekannte Urbar des Jahres 1470 diesen Bau noch nicht erwähnt, weist das Urbar von 1520 bereits ein „Steinhaus“ aus, in der Beschreibung des Jahres 1668 wird es als „Amts- oder Gerichtshaus“ bezeichnet. Weil die ausgedehnten Besitzungen der Herrschaft Millstatt nicht von einer Zentrale aus verwaltet werden konnten, wurden mehrerer Ämter geschaffen, bei denen die Untertanen ihre Abgaben zu entrichten hatten und wo sie bei Streitigkeiten ihr Recht finden konnten. So gab es ein Amt Kirchaim, dem zeitweilig auch die Reichenau unterstand. Im Jahre 1794 wurde das Landgericht Kleinkirchheim aufgelöst und mit dem Landgericht Millstatt vereinigt. Das alte Steinhaus stand nun etliche Jahre leer. Während der napoleonischen Gewaltherrschaft amtierten französische Beamte in seinen grauen Mauern. Dieser dustere wettergraue Bau mit seinen finsteren Kellern und dumpfen Räumen beherbergte später auch durch einige Jahre das Gemeindeamt. Im Jahr 1870 wurde im ehemaligen Amtshaus die Schule untergebracht. So durfte Kleinkirchheim bis 1968 den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, das älteste Schulgebäude Österreichs zu besitzen. Aus dem Amtshaus wurde eine Schule Zwischen 1860 und 1870 stieg die Schülerzahl in Kleinkirchheim auf 65 Kinder an. Diese stattliche Schar hatte in der Mesner Stube (das Gebäude hinterm Kirchenwirt) nicht mehr Platz, darum wurde von der Studienfondsherrschaft das große Zimmer im ersten Stock des ehemaligen Amts- oder Steinhauses gemietet, um dort eine freundliche Klasse einzurichten. Wenige Jahre später mietete die Gemeinde als Wohnung für den Lehrer noch ein weiteres Zimmer. Ab dem Jahre 1870 wurden die Schüler von St. Oswald auch in Bad Kleinkirchheim eingeschult. Nun ergab sich für die Gemeinde die dringende Notwendigkeit, ein eigenes Schulgebäude zu beschaffen. Das Amtshaus wäre damals der geeignete Bau dafür gewesen, doch bereits 1868 hatte es der evangelische Pfarrer Christiph Tillian in Feld der Domäne um 300 Gulden abgekauft, weil er dort ein Bethaus für seine Glaubensgenossen einrichten wollte. Da man aber in Kleinkirchheim die Schulfrage nicht lösen konnte, trat Herr Pfarrer Tilllian der Gemeinde das ehemalige Amtshaus für Schulzwecke um 700 Gulden ab. Damals besaß das Amtshaus, das nunmehr zur Schule geworden war, im ersten Stock drei Zimmer, eine Küche und ein Speisegewölbe, im Erdgeschoß, rechts vom Eingang, ein gewölbtes Zimmer, links ein Pferdestall und einen Keller und ganz im Hintergrund zwei verlies artige Räume, von denen der kleinere als Arrest gedient haben soll. Die beiden Zimmer im östlichen Teil waren Wohnungen. 1889 wurde das ehemalige Amtshaus aufgestockt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren in der Volksschule Engländer einquartiert, darum musste die Schule im Herbst 1945 gründlich gereinigt und zum Teil renoviert werden. Da das Amtshaus zu klein wurde, baute die Gemeinde im Jahr 1968 die eine neue Volksschule.Die alte Schule, das ehemalige Amtsgebäude der Herrschaft Millstatt ist seit 1993 im Besitz der Familie Kern. Nun ist es ein 3 Sterne Hotel – der Bad Kleinkirchheimer Kirchenwirt
Der Bad Kleinkirchheimer Kirchenwirt das älsteste Steinhaus in den Nockbergen ca. 800 Jahre alt